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Erster Abschnitt.
das Menschengeschlecht durch eine große Überschwemmung, die Sintflut (d. H. allgemeine Flut) vertilgte, die mit Rücksicht auf ihre Veranlassung später Sündflut genannt wurde. Die Schöpfung der Welt setzt man gewöhnlich um das Jahr 4000 vor Chr. Geburt, die Sünbflut 2400 vor Chr. *).
Die Arche blieb, als die Gewässer sich verlaufen hatten, auf dem Berge Ararat stehen. Noah stieg aus, pflanzte Weinberge und streute Samen aus, nachdem er Gott für seine Rettung gedankt hatte. Seine 3 Söhne Sem, Ham und Japhet wurden die Stammväter neuer Völker auf der Erde. Die Semiten blieben in Asien und behielten das Gebiet des Euphrat und Tigris, die Kinder H a m s gingen nach Afrika, die Nachkommen I a p h e t s breiteten sich in dem nordwestlichen Asien aus und wanderten von dort in Europa ein.
Wie sie sich räumlich getrennt hatten, so wichen sie auch in Sprache, Lebensweise und Körperbildung allmählich immer mehr von einanber ab; nach Sprache und Lebensweise unterschieben sie sich in Völkerschaften, nach Körperbilbung und Hautfarbe teilt man die Menschheit in fünf Rassen ein. Diese sinb: 1) die weiße ober kaukasische Rasse, 2) die gelbe oder mongolische, 3) die schwarze, äthiopische oder Negerrasse, 4) die dunkelbraune oder malaische und 5) die kupferrote, amerikanische ober Jnbianer-rasse. Darunter sinb die der kaukasischen Rasse angehörenben Semiten und Arier ober Japhetiten die eigentlich weltgeschichtlichen Völker geworben.
§. 2. Die ifiinefßn.
Die Chinesen, im östlichen Asien an den Ufern des Hoangho und Jangtsekjang, sinb das einzige Volk mongolischer Rasse, welches sich im Altertum zu einem Kulturvolk entwickelte. Sie rühmen sich, das älteste Volk der Erde zu sein, und ihre Geschichte scheint bis 2000 v. Chr. hinauf zu reichen. Als Gründer des chinesischen Reiches, welches sie selbst „das Reich der Mitte" nennen, gilt Fohi. Er soll den Herrn des Himmels kennen gelehrt und zur Vereblung der Menschen die Ehe, Musik und Wortschrift eingeführt haben. Sein Nachfolger Hoangti opferte zuerst dem Himmel und den Ahnen,
*) Bemerkenswert bleibt die Übereinstimmung der Sagen vieler Völker von einer großen Flut mit der Darstellung der Bibel.
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§. 4, 1. Die Inder: Land, Volk und Religionswesen.
11
an Reichtum und Großartigkeit der Naturerzeugnisse, an Mannigfaltigkeit, Größe, Schönheit und Menge der Tierwelt, an Üppigkeit und Pracht des Pflanzenwuchses, an edlen Metallen und kostbaren Gesteinen mit Indien messen. Daher nährte es von jeher eine un-gemein große Bevölkerung und war das Ziel aller Handel treibenden
und erobernden Völker.
Das Volk. In diese Halbinsel wanderte im dritten Jahrtausend v. Chr. durch die Pässe des Hindukusch von Nordwesten her ein Zweig der oben (§ 3) genannten Arier ein. Diese ließen sich in dem oberen Jndusgebiet, im Fünfstromland nieder, wo sie den Namen Inder erhielten. Sie waren in viele Stämme geteilt, an deren Spitze Stammeshäupter oder Könige standen, und führten ein seßhaftes Hirten- und Landleben. Als das Land aber das mächtig angewachsene Volk nicht mehr ernähren konnte, brachen die Stämme um 1500 v. Chr. in das Gangesland ein, und eroberten es nach langen, harten Kämpfen. Die dunkelfarbigen Ureinwohner wurden unterworfen oder in die unwegsamen Gebirge zurückgedrängt. In dem eroberten Land stiegen die indischen Arier zu einer hohen Stufe geistiger Entwicklung empor. Allmählich aber trat unter dem Einfluß des heißen Klimas ein Zustand der Erschlaffung unter ihnen ein; sie gaben sich der Ruhe und Beschaulichkeit hin, und das Geistesleben erstarrte.
Religion. Der Religion der Inder liegt ursprünglich das Bewußtsein von einem einzigen, unpersönlichen Gotte, Brahma genannt, zu gründe, das aber in der Vorstellung des Volks sehr frühe zurücktrat und zuletzt gänzlich verschwand. Als Sinnbild desselben wurde dann die Sonne betrachtet, die man sich nun als Brahma oder Frühlingssonne (die schassende, lichte Kraft), als Vischnu oder Wintersonne (die befruchtende und erhaltende Kraft) und als Siwa oder Sommersonne (die durch ihre Glut zerstörende Kraft) dachte. Diese dreifache Auffassung der Sonne bildete die Trimurti oder Dreieinigkeit, wonach die drei Gottheiten in einer menschlichen Gestalt mit 3 Köpfen dargestellt wurden. In der Folge entstand sür jede der drei Gottheiten ein besonderer Kultus, und es gab ebensoviel Religionsparteien, die sich gegenseitig bekämpften.
Unter den drei obersten Göttern stehen als Untergötter zunächst die acht Welthüter, die Planeten, und als deren höchster Indra, der Himmel. Die Natur wurde als Ausfluß der Gottheiten betrachtet, und es bildete sich allmählich die pantheistische Lehre aus, daß die Gottheiten ganz in der Natur aufgegangen seien; Tier,
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Griechische Geschichte.
Land und Volk.
§ H. 1. Geographische Beschaffenheit von Alt-Griechenland.
Der Mittelpunkt der griechischen Welt ist das Ägäische Meer mit seinen Küsten und Inseln; abgesehen von den entlegeneren Kolonialgebieten wohnten die Griechen im südlichen Teile der Balkanhalbinsel, auf den Inseln des Ägäischen Meeres und an der Westküste Kleinasiens.
Kein Land der Erde zeigt einen solchen Reichtum der Gliederung, der horizontalen wie der vertikalen, wie das europäische Griechenland.
a) Küstengliederung. Im Gegensatz zu der schwerfälligen Masse des nördlichen Trapezes löst sich der südliche Teil der Balkanhalbinsel in Halbinseln und Inseln auf. Im Norden erstreckt sich die dreifingerige Halbinsel Chalkidike ins Meer; im Osten und Westen werden durch tief einspringende Meerbusen Halbinseln abgeschnitten. Der südlichste Teil des Landes, der Peloponnes, wird fast zur Insel (griech. nesos = Insel), die nur durch die schmale Brücke der Landenge (Isthmus) von Korinth mit dem Festlande zusammenhängt und ihrerseits wieder in vier Halbinseln ausläuft.
Unter den Inseln vereinigen sich manche zu Gruppen, wie die Kjrxi^den — unter ihnen ist die wichtigste Delasjnit dem Heiligtum des Apollo — und die Sporäden. Andre liegen vereinzelt. Wie ein Riegel schließt Kreta das Ägäische Meer ab: Lesbos, Chios, Samos und Rhodos begleiten die Küste Asiens; Euböa zieht sich längs der.ostküste Griechenlands lang dahin; an seiner Westküste ist It hak a als die Heimat des Odysseus bekannt.
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I. Urgeschichte der lnenlchheit.
Das erste Auftreten des Menschen innerhalb der organischen Welt ist unbekannt. Das Menschengeschlecht hat sich allmählich entwickelt. Vom Tier unterschieden: körperlich, durch aufrechten Gang; geistig, durch logisches Denken. Als Ausdruck des Deukeus besitzt er die Sprache.
Die Einteilung der Menschheit in Rassen. Verschiedene Gruppierung.
Nach Blumenbach fünf: Kaukasier, Mongolen, Malayen, Äthiopier, Amerikaner (Rothäute). Doch ist diese Einteilung nicht erschöpfend. Unterscheidungsmerkmale sind: Haut- und Haarfarbe, Körper- und Schädelbau. Ausdehnung der Menschheit über die ganze Erde.
a) Der Mensch tritt als Gem?inschaftswesen auf. Die erste Form der Horde. Gemeinschaft ist die Horde. Die Horde ist zugleich die Familie. Sie besitzt Gütergemeinschaft. (Diese Stufe ist von den Anfängen der Menschheit bis auf die heutige Zeit bei den wilden Völkern Australiens und Afrikas zu beobachten.) Lebensführung: Das Hauptarbeitswerkzeug ist der Stein.
Die ältesten Steinwerkzeuge reichen bis in die Diluvialzeit (Zeitperiode der großen Überschwemmungen, Eiszeiten) und kennzeichnen die paläolithische f^ceülit Kultur (palaios heißt alt, lithos = (Stein). Fundstellen: 1. Höhlenfunde, ’* nicht so sicher. 2. Funde in ungestörten Schichtenlagerungen, sichere Funde.
Eine solche Höhle ist in Deutschland die Gailenrenther Höhle in der Fränkischen Schweiz. In Europa überhaupt sind die berühmtesten Fundstellen: in Frankreich das Sommetal bei Abbeville, in Deutschland bei Taubach (bei Weimar) und an der Schnssenquelle (nicht weit von Ulm). Die Funde umfassen die ganze Diluvialzeit. Taubach gehört der wärmeren Zwischeneiszeit an. Diluvium.
Folgende Tiere hat man aus den Resten erkannt: Wolf, Bär, Biber, Auerochs, Wildschwein, Höhlenbär, Urelesant, Rhinozeros, Höhlenhyäne. (Jnterglazialzeit.)
Die Schusseuquelle ist kälterer Zeit angehörig (Eiszeit). Pflanzenreste nordischer Moose und Tiere der kalten Zone, z. B. Renntier und Singschwan.
Ebenso gibt es in anderen Erdteilen solche Fundstellen, z. B. in Südamerika (Argentinien), in Indien (im Tal des Narbada).
Philipp, Leitfaden für den Geschichtsunterricht. Iii. 1
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Extrahierte Personennamen: Blumenbach Wolf Philipp Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Deutschland Fränkischen_Schweiz Europa Frankreich Deutschland Taubach Weimar Ulm Taubach Südamerika Argentinien Indien Narbada
2 I. Urgeschichte der Menschheit.
Beweise für das Dasein des Menschen in dieser Zeit: Nicht Knochen selbst, sondern Werkzeuge des Menschen. Material ist der Feuerstein, aus dem Speerspitzen, Äxte, Messer verfertigt sind. Alte Fenerstellen beweisen Bekanntschaft mit dem Feuer. Der Urmensch verwendete es schon zum Braten von Fleisch.
In den Höhlen, namentlich in Frankreich (Dordogne) finden sich Schmuckgegenstände aus Stein oder Knochen. Sogar eine Art Bilderschrift kommt vor. Der Mensch zeigt sich mit den einfachsten Mitteln schon der gewaltigsten Tierwelt überlegen. Der paläolithische Mensch konnte nähen und flechten, aber nicht spinnen, auch nicht Töpferei treiben.
Heute stehen noch genau auf dieser Stufe die Eskimos, die Feuerläuder und manche wilde Stämme der Südsee.
Menschenknochen finden sich in Höhlen, besonders in Südamerika. Sie sind nicht anders als die Skelette des heutigen Menschen.
b) Den ersten Fortschritt von dieser ältesten Kultur bildet die jüngere Steinzeit (neolithische, neos neu). Diese Kulturfunde ruhen in alluvialen Schichten _ (Anschwemmungsland). Das Klima Europas und der anderen Erdteile ist damals schon wesentlich dasselbe wie jetzt. Die Geräte sind noch aus Stein und Knochen oder Holz. Ren ist die Kunst des Schleiseus und Durchbohreus der Steine. Sorgfältige Bearbeitung der Knochen. Tongefäße sind hergestellt (mit der Hand aus Lehm geknetet), Anfänge von Fischfang und Schiffahrt. Hauptnahrung für die Strandbewohner sind Muscheln. Die wichtigsten Fundstellen dieser Zeit sind im Norden Europas, der vom paläolithischeu Menschen nicht bewohnt war. (Die Küchenabfallhaufen in Dänemark in der Fichten- und Anerhahnzeit.) Auch diese Kulturschicht war auf der ganzen Erde verbreitet.
Die wichtigsten Arbeitsgeräte des neolithischen Menschen: 1. Das Steinmesser aus Feuerstein (Schlagmarke, scharfe Schneide). 2. Die Säge (ein Feuersteinmesser mit gezackter Schneide). 3. Der Schaber oder das Steinbeil (bei den Eskimos Uln), zur Bearbeitung von Fellen usw.
Die feinsten Geräte sind unter Druck zugerichtet, so daß die Oberfläche ganz muschelig aussieht.
Neben Feuersteinen kommen viele andere harte und weiche Steine vor, die zu Geräten verarbeitet wurden. Sogar kostbarere aus Asten, wie Nephrit und Jadeit (gesunden z. B. am Zobten in Schlesien und am Bodensee). Es gab also schon damals Handelsbeziehungen zu fernen Ländern. Die Schmuckstücke aus dieser Zeit bestehen aus Knochen und Steinen. Besonders beliebt waren durchbohrte Tierzähne. Auch Bernstein wurde verwertet. Schmuckstücke find: Knöpfe, Kämme, Haarnadeln, Ohrringe, Ketten.
Die neolithische Kultur erhebt sich über die paläolithische, besonders durch den Besitz von Haustieren und durch Keuutuis des Ackerbaus. Haustiere: Hund, Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Schwein. Der Hund ist das älteste ■Haustier. Eine große Anzahl der heutigen Feld- und Garten fruchte, deren
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Extrahierte Personennamen: Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Südamerika Europas Europas Dänemark Feuerstein Schlesien
12
Antenor gegründet. Die euganeischen Hügel zwischen Padua und Este
erinnern noch an die alten Bewohner, die Euganeer. Im Lande der
Carni, dem heutigen Gouvernement Venedig liegt Aquileja, 452 n.
Ehr. von Attila zerstört, die Mutterstadt von Venedig.
In Istrien liegen Tergeste j. Triest, und Pola, angeblich eine kolchi-
sche Kolonie, an der Spitze der Halbinsel.
Ii. Mittelitalien.
Die Umbrier bewohnten in vorrömischen Zeiten das Land südlich
vom Padus bis in das südliche Etrurien und das Sabinerland hinein; sie
wurden aber durch die Etrusker und Gallier in ihren Besitzungen beschrankt.
Es war eine Sage, daß sie schon vor den großen Regenfluthen vorhanden
gewesen seyen, welche das älteste Menschengeschlecht vertilgten. Ihre
Stadt Ameria war 38t Jahre vor Rom erbaut. Den nördlichen Theil
hatten die senonischen Gallier eingenommen, wo die Städte Ariminum j.
Romini, und Sena j. Senigaglia, wo Hasdrubal 207 geschlagen wurde,
lagen.
Südlich von Umbrien, bis zum Aternus j. Pescara, lag Picenum,
früher von Pelasgern, nachher von sabellischen Picentern bewohnt. Die
wichtigsten Städte sind Ancona, Adria und Asculum Picenum j. Ascoli.
Das Gebirgsland der Abruzzen, das alte Samnium, war die
Heimath der tapfern Sabeller, welche als Samniter die Gegend von
Veneventum, Bovianum und Caudia bewohnten; als die Eidgenossen-
schaft der Marsen, Peligner, Marruciner und Vestiner die Landschaften
von Corfinium j. San Perino, Sulmo, Ovids Vaterstadt, Marrubium
j. Morrea unweit des Sees von Celano, Teate j. Chieti, Aternum j.
Pescara u. a. inne hatten; als Frentaner und Hirpiner die Küste und das
Gebirgsland im h. Principato ulteriore des Königreichs Neapel besaßen.
Zwischen der Tiber, dem Anio und ans beiden Seiten des Nar wohnten
die wegen ihrer Häuslichkeit und Sitteneinfalt berühmten Sabiner in den
Städten Reate j. Rieti, an dem jetzt ausgetrockneten Veliuer See, Cu-
res, Fidena, Crustumerium, in dessen Gebiet der heilige Berg (mons
saccr) lag.
Unter Etruria oder Tuscia, zwischen Tyrrhenia, verstehen
wir das Küstenland von Macra bis an den Tiberis, der im Osten die
Grenze Umbriens bildet. Im Norden trennt der Apenninus diese Land-
schaft von Gallia togatg. Sie umfaßt also das heutige Großherzogthum
Toskana, Lucca, Massa und vom Kirchenstaate die Legation Viterbo.
Die Ureinwohner waren tyrrhenische Pelasger, welche zu dem groß-
ßen Volke gehörten, das in der vorhellenischen Zeit auf den Inseln und
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Extrahierte Personennamen: Attila Pola Senigaglia Caudia Sulmo Morrea Celano Chieti
6 ______
Auch für Handel und Verkehr hat Italien eine überaus
günstige Lage. Durch das Mittelmeer, welches dasselbe von drei
Seiten umströmet, steht es nicht nur mit den gesegnetsten Län-
dern von Europa, sondern auch mit dem reichen Asien und auch
Afrika in naher Verbindung.
In der ältesten Zeit führte die schöne Halbinsel noch keinen
Gesammtnamen. Wie in Griechenland und Kleinasien, so hatte
auch hier die Natur selbst durch trennende Berge und Flüsse eine
Menge kleiner, unabhängiger Landschaften gebildet, von denen
jede nach dem in ihr wohnenden Volke besonders benannt wurde.
Ombrica hieß der nordöstliche Theil der Halbinsel, Japygia der
südöstliche, Önotria der südwestliche, Ausonia oder Opika die
Ländergruppe vom Laus bis zur Tiber, Tyrrhenia die von der
Tiber bis zum Apennin. So bezeichnet auch Jtalia ursprüng-
lich nur einen besonderen und zwar den südlichsten Theil der
Halbinsel, den Küstenstrich zwischen Tarent und Posidonia. Mit
der Zeit aber wuchs die Ausdehnung dieses Namens, und um
das Jahr 266 vor Ehr., als die Römer erobernd ihre Herr-
schaft über die ganze Halbinsel ausgedehnt hatten, wurde „Ita-
lien" der Gesammtname desselben. >) Desungeachtet fuhren auch
da noch sowohl römische als griechische Dichter fort, manche der
alten Benennungen bald für das ganze Land, bald für einzelne
Theile desselben zu gebrauchen. Die Griechen insbesondere nann-
ten Italien auch wohl Hesperien oder Westland, weil es ihnen
gegenüber nach Westen lag.
In unserer Zeit theilt man Italien der leichteren Übersicht
wegen gewöhnlich in drei Theile:
Oberitalien, oder das Land von den Alpen bis zu den kleinen
Flüssen Rubico und Macra.
Mittelitalien erstreckt sich von jenen beiden bis zum Silarus
(Silo) und Frento (Fortore).
Unteritalien vom Silarus und Frento bis zur äußersten
Südspitze des Landes hinab.
l) Der Name Italien ist wobl abzuleiten von dem Volke der Ita-
ler, oder, nach Aristoteles, von einem önotrischen Stammfürsten Italus;
nicht aber von huxog (vitulus) wegen der vielen Rinderheerden daselbst,
wie wir dieses bei Festus: „Italia dicta, quod magnos ¡talos i. e. bo-
ves habeat.“ und andern lesen.
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Extrahierte Personennamen: Ombrica Aristoteles Italus
Extrahierte Ortsnamen: Italien Europa Afrika Griechenland Kleinasien Japygia Tyrrhenia Tarent Italien Westland Italien Oberitalien Mittelitalien Unteritalien Italien
351
Derselbe Kaiser, welcher die Christen so großmüthig be-
schirmte, verlegte im Jahre 330 seine Residenz von dem heid-
nischen, stets bedrohten Rom weg nach Byzanz. Didse Stadt
schien gleichsam von der Natur selbst dazu bestimmt zu sein, die
Herrscherin der Völker zu werden. Sie lag in Thracien, an
der Grenzscheide von Europa, dort wo sich der thracische Bos-
porus zum Marmormeere erweitert. Die reizenden Ufer von
Asien und Europa grenzen hier so enge an einander, daß der
dazwischen rauschende Bosporus nur als ein großer Strom er-
scheint. Durch diesen steht sie, hier mit dem schwarzen, dort
mit dem Marmormeere und vermittelst dieses auch mit dem Ar-
chipelagus und dem Mittelmeere in Verbindung und führt also
den Schlüssel zu allen daran liegenden Ländern. So zum Mit-
telpunkte des regsten Verkehres gelegen, konnte sie die Schätze
der ganzen damals bekannten Erde in ihren geräumigen und
sichern Hafen zusammenströmen lassen. Diese durch ihre Lage
so begünstigte Stadt sollte nun ein neues Rom werden. Con-
stantin trug deshalb Sorge, die Prachtgebäude und öffentlichen
Plätze des alten Roms in dem neuen nachzubilden. Selbst das
Capitol und die sieben Hügel wurden nicht vergessen. Aber
statt der heidnischen Tempel erhoben sich hier christliche Kirchen,
auf deren Thürmen das Kreuz als glorreiches Siegeszeichen des
Christenthums über das Heidenthum prangte. Auf des Kaisers
Einladung wuchs schnell die Bevölkerung der Stadt, die man
nach seinem Namen Constantinopel, d. i. Constantinos Stadt,
nannte. Gegen dieses neue Rom, welches stolz und gebietend
über zwei Welttheile zugleich hinblickt, sank das alte immer tiefer
in Schatten zurück.
Eine Folge dieser Verlegung des Regierungssitzes war eine
gänzliche Veränderung der bisherigen Verfassungsform. Das
ganze Reich wurde in vier Präfecturen oder Oberstatthalter-
schaften, in dreizehn Diöcesen oder Bezirke, und in hundcrt-
siebenzehn Provinzen oder Kreise getheilt. Die erste oder
morgenländische Präfectur umfaßte in 5 Diöcesen und 48
Grunde und gebrauchte, um alle Zweideutigkeit zu heben, das Wort
ofxoovgiot; (consubstantialis) zur Bezeichnung des Verhältnisses des Soh-
nes zum Vater.
-j
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Extrahierte Personennamen: Constantinos_Stadt
Extrahierte Ortsnamen: Byzanz Europa Asien Europa Roms Constantinopel Oberstatthalter-
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Extrahierte Personennamen: Klein Gindely Gustav_Adolss Gustav Gindely Karl_Emil Karl Otto Karl_Emil Karl Alfred Becker Karl_Emil Karl Gerland Karl_Emil Karl Hartmann Peters C._F. Schultz
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Sachsen. Schlesien. Ost-u. West-Preußen. Posen. Pommern r :! ’cf n' Schleswig u. Holstein. — Skandinavien: Norwegen n ’• m. • Schweden, u. Finnland. — Österreich: Alpenländer. Nieder ostervchmen. Mähren u. Schlesien. Galizien u. Bukowina. Istrien u. ? rnutten. Ungarn u. Kroatien.— Balkan-Halbinsel.— Rußland.— Polen.— Asien: Sibirien.
— Russisches it. Inner-Asien. — Persien. — Klein-Asien. — Syrien, Arabien. — Afghanistan, Beludschistan. - Ost-Indien. — Hinter-Jndien. — Archipel. — China mit Tlnbet. — Japan. — Australien: Der Australkontinent n. Tasmanien. — Die ozeanische Inselwelt. — Afrika: Marocco.— Algier u. Tunis. — Tripolis u. Inner-Afrika mit dem Tschadsee. — Abys-simert, Galla, Somali, Madagaskar. — Senegal n. Westküste. — Südafrika.— Amerika: Englisch-Nordcnnerika n. die Vereinigten Staaten (a,. Kanada u. die östlichen Staaten, b. die südlichen Staaten, c. der Westen u. Kalifornien). — Mexiko n. Mittelamerika. — Südamerika (Guiana u. Venezuela. Bolivia u. Peru. Chili. Argentinien. Brasilien). — Polarländer.
Kulturgeschichte: Ägypten.—Assyrien, Medien, Persien. — Indien. — Griechenland. — Rom. — China. — Japan. — Völkerwanderung. — Byzantinisches Reich. — Zeit Karl d. Gr. — Das Papsttum. — Entstehung u. Entwickelung der deutschen Städte. — Deutschland zur Zeit der Reformation. — Amerika (Urzustand, Kolonisation, Verfassung, Industrie, Sitten, Gebräuche). — Geschichte der Universitäten. — Frankreich unter Lndwig Xiv. — England unter Elisabet. — Spanien unter arabischer Herrschaft. — Blüte der Wissenschaften unter den Kalifen. — Entwicklung des deutschen u. nordischen Mythus.
— Die Juden seit ihrer Zerstreuung. — Geschichte der Religionen. — Das Xviii. Jahrhundert. — Das Xix. Jahrhundert. — Die Welt der Slaven.
— Geschichte der Erfindungen. — Der Welthandel. — Geschichte der Gewerbe. — Geschichte der Medizin. — Geschichte der Mathematik. — Geschichte des Socialismus. — Geschichte oerheercsbildnng n. Kriegführung.— Geschichte deszeitungswesens.-Diegeschichtedesverkehrs.—Geschichtedcrenideckungen.
Philologie: Die Familie der Sprachen. — Geschichte der Schris:. — Die deutsche Sprache.— Die deutschen Mundarten. — Die germanischen Sprachen.
— Die romanischen Sprachen. — Die slavischen Sprachen.
Jurisprudenz: Geschichte des Rechts.— Die wichtigsten strafrechtlichen Fragen
unserer Zeit. — Geschichte der Verfassungen. — Der moderne Staat. Nationalökonomie: Grundbegriffe. — Geschichte.
Philosophie: Geschichte. (Griechische Philosophie. Die Systematiker bis Kant. Neuere Philosophie.) — Geschichte des Materialismus. — Grundzüge der Psychologie. — Grundzüge der Logik. — Entwicklung der Moral. — Geschichte der Pädagogik. (Für die weitere Folge sind Monographien über die hervorragendsten Philosophen in Aussicht genommen.)
Kunstgeschichte: Die Kunst u. die Künste. (Übersichtlich in der Entwicklung ihrer ästhetischen u. technischen Seite beleuchtet.) — Geschichte der Architektur.
— Geschichte der Skulptur.— (Der Orient n. die Antike. Wiedergeburt. Michel Angeld. Neuzeit. Ausgrabungen.) — Geschichte der Malerei. (Einleitung. Altertum. Vorklassische Zeit. Klassische Zeit. Italien. Deutschland. Niederlande. Die Gegenwart.) — Geschichte der vervielfältigenden Künste. — Geschichte des Kunstgewerbes.— Geschichte der Musik. — '( ja '**e der lyrischen und epischen Poesie. (Altertum. Mittelalter u. neuer ^xt.) —
Geschichte des Dramas. — Geschichte des Romans. — üw-.'v mx -rg
und der Schauspielkunst. — Geschichte der Oper. (Auch au; Lesei <i% siud Monographien über die hervorragendsten Erscheinungen des c u Künstlerlebens und der Weltliteratur in Aussicht genommen.)
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